Ilsfelder Nachrichten Ausgaben Nr. 43 vom 26.10.2023
Nach einer längeren Pause war es nun wieder soweit, am Sonntagnachmittag, den 15.10. hatte das Heimatmuseum wieder seine Türen für Besucher geöffnet. Pünktlich um 14.00 Uhr kamen die ersten Besucher um die neu gestaltete Ausstellung zu besichtigen. Ein Themenschwerpunkt der Ausstellung ist der Frauenalltag im 19. Jahrhundert. Banner wurden an den Wänden befestigt, die von der Geschichte des Frauenalltags im vorigen Jahrhundert berichten. Viele Gegenstände aus früheren Zeiten erinnern an den damaligen Alltag. In der historischen Küche können viele Gebrauchsgegenstände besichtigt und auch in die Hand genommen werden, mit denen man früher gekocht und das Essen zubereitet hatte. Im Schrank des Nachbarzimmers hat man eine ganze Reihe unterschiedlicher Bügeleisen aus früheren Zeiten aufgestellt. Einige ältere Besucher erinnerten sich noch daran, wie ihre Großmutter oder Urgroßmutter mit solchen die Wäsche gebügelt hat und mache Erinnerung wurde beim Anblick der Gegenstände wieder wach.
An diesem Sonntag war es zudem möglich einen Blick in die obere Etage des „Alten Lehrerwohnhauses“ zu werfen, in dem eine kleine Bibliothek, das Archiv und der Besprechungsraum untergebracht sind.
Als kleine Überraschung hatte das Team vom Heimatverein, für alle die Lust auf einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen hatten, im Wohnzimmer des Museums einen Tisch gedeckt und zum Kaffeeplausch eingeladen.
Die nächsten Termine, an denen das Museum im Alten Lehrerwohnhaus geöffnet hat, sind der 19. Nov. und der 17. Dez. 2023.
M. Braun
Ilsfelder Nachrichten Ausgaben Nr. 28-30 vom 13.07. - 27.07.2023
Als Pfarrer Berner sein Amt in Auenstein 1932 antrat, begrüßte die Gemeinde das frischgetraute Ehepaar Berner mit einem Hochzeitsgeschenk, einer elektrischen Bratpfanne.
Seine Frau, Theresia Berner, kurz Resi genannt, hatte als junges Mädchen einige Jahre in Chicago bei einer deutschen Familie die Kinder betreut. Ohne Schwierigkeiten konnte sie sich in die neuen Aufgaben, die das Amt ihres Mannes auch für sie brachte, hineinfinden.
Pfarrer Berner
Da Esslingen die Heimat der Familie Berner war, wurden die Tochter 1933 und der Sohn 1935 dort geboren. Vielleicht aber, waren auch andere Gründe ausschlaggebend.
Schon früh begann sich abzuzeichnen, dass nach der Wahl Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933, die nationalsozialistische Partei, also die NSDAP, Einfluss auf die Kirchen und die Pfarrer nehmen würde.
Die Reichsregierung beschloss für die Kirchengemeinderäte eine Neuordnung. So mussten die Gemeinden dafür Sorge tragen, dass 70% nationalistischer Christen (Mitglieder mit Parteibuch) im zukünftigen Kirchengemeinderat sind.
Um einen Machtkampf zu vermeiden, beschließt der KGR die vom Oberleiter Rosenberger vorgeschlagenen Herren auf den Wahlzettel zu setzen.
1933 muss eine Hakenkreuzfahne für das Pfarrhaus angeschafft werden.
1934 wird der Kirchenbezirkstag in Marbach verboten. Er wird trotzdem abgehalten.
1935 hält Reichsbischof Ludwig Müller in Marbach eine Rede mit anschließender Kundgebung. Auf der Einladung dazu wurde Pfarrer Berner im Anhang mitgeteilt:
„Die Abführung gewisser Pfarrer in Konzentrationslager ist nach amtlicher, staatlicher parteiseitlicher Mitteilung wegen Eingreifens in den Kirchenstreit durch verbotene Kanzelverkündigungen… veranlasst. Der Herr Reichsbischof hat damit nichts zu tun….
Pfarrer Berner dankt für die Einladung und schreibt:
„Meine Frau und ich legen keinen Wert darauf, einen Mann zu sehen und zu hören, der vom Frieden redet und Unruhe bringt, der schon so oft von Liebe gepredigt und Gewalt geübt hat.“
Konfirmation 1935 mit Pfarrer Berner
1935 mischt sich der Ortsgruppenleiter Rosenberger in die Gestaltung des Erntedankfestes ein und schreibt:
„Wir müssen das Programm für das Erntedankfest festlegen. Unter dieses Programm fällt selbstverständlich geschlossener Kirchgang. Ich kann mich dazu aber nur entschließen, wenn ich die Zusicherung von Ihnen bekomme, dass bei der Predigt nicht ein Textwort von einem Judenlumpen (einschließlich dem Saul) zugrunde gelegt wird. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir vorher auf obiges mit ja oder nein antworten könnten.“
1936 Wie mutig Pfarrer Berner dem Druck standhielt, zeigen seine Antworten auf Rosenbergers Schreiben:
1. Einladung zum Kreistag in Marbach
Berner: krankheitshalber verhindert
2. „Um in Zukunft bei Rundschreiben nicht mehr Gefahr zu laufen, dass solche Sachen von alten und neugierigen
Weibern ausgeschlachtet werden, ist untenstehendes zu unterschreiben“…
Berner: Das
widerspricht meinen ehelichen Pflichten.
3. Ich erkläre feierlichst, dass ich über die Judenfrage aufgeklärt bin und mit keinem Juden mehr etwas zu tun haben will.
Berner: Sofern es sich um wirtschaftliche und nicht um religiöse Dinge handelt.“
1937 wird den Pfarrern angedroht, dass sie - falls sie nicht das Treuegelöbnis auf den Führer ablegen - ihren
Dienst aufgeben sollen. Religionsunterricht darf dann nicht mehr erteilt werden und die staatlichen Zuschüsse zu den Pfarrgehältern werden gesperrt.
Pfarrer Berner reagiert darauf und schreibt an den Schulrat in Ludwigsburg:
„Als evangelischer Pfarrer bin ich entsprechend meinem Ordinationsgelübde an die Heilige Schrift gebunden, und diese Bindung geht bei letzten Entscheidungen für einen evangelischen Christen jeder anderen Verpflichtung vor.“
Am 4. Juli 1937 teilt Pfarrer Berner vor der Predigt seiner Gemeinde mit, dass ihm der Religionsunterricht verboten wurde.
Jetzt richtet sich der Druck auch auf Therese Berner, die Pfarrfrau. Die Mitgliedschaft in der NS-Frauenschaft wird ihr entzogen, u.a. weil sie sich nicht auf den Führer verpflichten ließ.
Die Schikanen seitens der NSDAP nehmen zu und gipfeln schließlich in dem Streit um die Gemeindeschwester.
Auenstein und Abstatt hatten gemeinsam seit 1928 einen Krankenpflegeverein. Um 1938 hatten dort 330 Familien eine Mitgliedschaft.
Diakonissen aus Schwäbisch Hall wurden vom Krankenpflegeverein gerne in Auenstein gesehen. So wurde, als Schwester Marie Schanz 1935 ins Mutterhaus zurückkehrte, wieder eine Diakonisse von dort nach Auenstein entsandt.
Bald aber schon stellte sich heraus, dass Schwester Luise G. dem nationalistischen Gedankengut näher stand, als dem christlichen. Das Mutterhaus in Schwäb.Hall reagierte und versetzte Schwester Luise G. nach Rottweil.
An ihre Stelle kam die Diakonissin Rösle Hannemann nach Auenstein.
Der Ortsgruppenleiter schäumte vor Wut. Vergeblich versuchte er, Pfarrer Berner zum Rücktritt als Vorsitzender des Krankenpflegevereins zu bewegen.
Die Idee, einen zweiten Krankenpflegeverein zu gründen schien die Lösung. Doch alles Werben bei den Bürgern in Auenstein und Abstatt, die Mitgliedschaft zu wechseln, fand wenig Anklang. Da
tauchte am 20.04.1938 Schwester Luise G. überraschend als NS-Schwester in Auenstein wieder auf und arbeitete nun mit Unterstützung von Kreisleiter
Drauz für den neuen Krankenpflegeverein. (Drauz wurde 1946 wegen zahlreicher Kriegsverbrechen in Heilbronn hingerichtet).
„Es geht um die Zerstörung der Diakonissenstation“, schreibt Pfarrer Berner an den Oberkirchenrat in Stuttgart, als Verleumdungen und Schikanen gegen die Pfarrfamilie zunehmen.Nachts werden
Plakate am Pfarrhaus und anderen Plätzen im Ort aufgehängt, eine Tür am Pfarrhaus mit Parolen beschmiert, um mit Lügen und Anschuldigungen den Pfarrer und seine Frau zu denunzieren.
Schwester Luise verbreitet bei Krankenbesuchen üble Lügen über Frau Berner, so z.B., man habe im Abort des Pfarrhauses „Pariser“ gefunden, der Frau Berner reiche ihr Wilhelm wohl nicht, sie brauche ein kleines Hummele, auch würde sie anderen Männern zu nahe kommen.
Schließlich wehrt sich das Ehepaar Berner mit einer Anzeige beim Gericht gegen solche Verleumdungen.
Als die genannten Zeugen befragt werden, wissen diese plötzlich nichts mehr, haben nichts gesagt oder reden sich heraus. Klage und Gegenklage enden im Februar 1939 mit einem Vergleich vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart.
Der Kampf um die Gemeindeschwester geht dennoch weiter. Drohungen, dass die SS in Heilbronn das Thema kenne, dass Rosenberger gesagt habe, er werde noch einige totschlagen (in Auenstein) etc. konnten Pfarrer Berner nicht von seinem Weg abbringen.
Sein damals 10jähriger Sohn erinnert sich später:
„Mein Vater wurde am 1. Kriegstag eingezogen und ist bei Tagesanbruch mit dem Fahrrad weggefahren. Eine halbe Stunde später kam die Gestapo und wollte ihn abholen“
1942 sind immer noch zwei Schwestern im Ort. Diakonisse Helene Jäckle ist von den Olgaschwestern aus Stuttgart gekommen. Für sie kämpft nun Frau Berner, damit sie nicht in ein Feldlazarett versetzt wird.
Dass der Kampf um die Diakonissenstationen beispielhaft war, zeigt ein Schreiben, das der Oberkirchenrat Lempp 1945 an das Dekanat Marbach richtet. Darin spricht er Herrn und Frau Pfarrer Berner
für die entschlossene und umsichtige Durchführung dieses Kampfes seinen Dank aus.
„Ohne Auenstein wäre der im Ganzen siegreich gebliebene Kampf um die Diakonissenstationen unseres Landes wahrscheinlich schwerer geworden, als dies tatsächlich der Fall war.“
Am Ende des Krieges, nach 5-jähriger Soldatenzeit, kam Pfarrer Wilhelm Berner in Remagen in amerikanische Gefangenschaft und anschließend in das Lager in HN-Böckingen. Am 1. September 1945 konnte
er ins Pfarrhaus zu seiner Familie in Auenstein zurückkehren.
In zwei Gemeinden, Auenstein und Abstatt, übernahm er wieder das Amt des Gemeindepfarrers.
Bis die bürgerliche Verwaltung im Dorf wieder richtig funktionierte, organisierte Pfarrer Berner viele Verwaltungsaufgaben für die Gemeinde.
Sein Sohn Wilhelm Berner jun., Richter i.R. in Esslingen, berichtet in einem Brief:
„Die Errichtung des Wasser-Reservoirs zwischen Helfenberg und Auenstein geschah unter seiner Führung. Es musste Geld eingetrieben werden, Anliegen bei den Ämtern vorgebracht und vielen Bürgern bei der Abfassung von schriftlichen Anträgen geholfen werden.
Quasi alles offiziell Schriftliche ging durch seine Hände, bis wieder ein Bürgermeister eingesetzt war und die Gemeindeverwaltung arbeiten konnte.
Es war eine schwere Zeit. Im Dorf waren viele Evakuierte aus Stuttgart und vor allem aus Heilbronn. Es kamen viele Vertriebene, darunter waren Familien, die mit Pferden und Wagen nach Auenstein
kamen. Die Wohnungsnot war groß und Arbeit gab es nicht. Die Betriebe zu Heilbronn waren weitgehend zerstört.
Meine Mutter hat viel dazu beigetragen. Sie hat niemand hungrig weiter geschickt. Monatelang haben im Pfarrhaus im sogenannten Gartensaal im Erdgeschoss entlassene deutsche Kriegsgefangene auf
ihrem Weg in ihre Heimat übernachtet und in der Waschküche sich gewaschen. Jeden Abend hat meine Mutter einen großen Topf Warmverpflegung gekocht. Die Lebensmittel dafür bekam sie von den Bauern,
bei denen sie nie vergeblich um Hilfe gebeten hat.
Vielen deutschen Kriegsgefangenen, die im Gefangenenlager in Böckingen waren, hat mein Vater zur Entlassung verholfen, weil er sie als Knechte zu den Bauern vermittelte. Viele sind nur kurz in
Auenstein geblieben, manche sind auch hier hängen geblieben. Für meinen Vater galt es zuerst, Menschen zu helfen.
Aber auch beide Kirchen waren durch Granateinschläge beschädigt. Das Dach der Auensteiner Kirche hatte ein großes Loch und alle Fensterscheiben waren beschädigt. Durch die Witterungseinflüsse
ging auch die Orgel kaputt.
Der Kirchturm von Abstatt hatte durch einen Granattreffer ein großes Loch. Für die Instandsetzung konnten Holz, Balken und Dachziegel, Fensterglas und für den Abstatter Turm Blechstücke von Pfaffenhofen herbeigeschafft werden.
Vor der Währungsreform, vor dem 20. Juli 1948, ging die Materialbeschaffung nur im Wege des Tauschhandels. Lebensmittel und vor allem Wein wurde von den Bauern gespendet. Organisiert hat alles mein Vater.
Für die Auensteiner Kirchenorgel hat die Fa. Walker in Ludwigsburg 10 Register vor den Spieltisch wenige Tage vor der Währungsreform geliefert. Ganz schnell hat mein Vater mit der Alten Reichsmark bezahlt, in DM hätte die Kirchengemeinde damals nicht bezahlen können. Aber für den Bau der 10 Register der Orgel musste viel Material von Auenstein nach Ludwigsburg geliefert werden. Schaffelle für die Blasebalge, Zinn für die Orgelpfeifen u.a. Die Schaffelle hat ein Schäfer „schlachtfrisch“ geliefert. Es wurde auf dem Dachboden des Pfarrhauses getrocknet. Der Gestank war schlimm und es hat Ratten ins Haus gelockt.“
„Sieben Jahre lang hat mein Vater jeden Sonntag um ½ 10 Uhr in Auenstein um ½ 11 Uhr zu Abstatt Gottesdienst gehalten. Er hat in der Schule Religionsunterricht und natürlich auch Konfirmandenunterricht gehalten. Jeden Sonntag hat er am Nachmittag eine altpietistische Stunde gehalten entweder zu Auenstein, Helfenberg, Abstetterhof und manchmal auch in Wüstenhausen. Noch am Abend war Mädchenkreis im Pfarrhaus in Auenstein.
Wir Kinder haben keinen Vater am Sonntag, nur an Spätnachmittagen für 1 bis 1 ½ Stunden gehabt.
Die Wege zu seinen Gemeinden und Filialen musste mein Vater anfangs zu Fuß, später mit einem alten Fahrrad zurücklegen. Er war bei jedem Wetter unterwegs und hat unendlich viele Hausbesuche bei Kranken und Alten gemacht. Die Gemeindeglieder waren ihm ganz wichtig und das Pfarrhaus stand für jeden offen“, schreibt sein Sohn Wilhelm Berner jun. in einem Brief.
Unter großem Bedauern der Kirchengemeinde verließ Pfarrer Berner mit seiner Familie im Jahr 1952 Auenstein.
Konfirmation 1952 mit Pfarrer Berner
Die Martinskirche in Oberesslingen wurde seine neue Wirkungsstätte. Dort übernahm er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1973 das Amt des Pfarrers. Manche seelsorgerischen Aufgaben hat er danach noch wahrgenommen und auch ein Buch über Oberesslingen und die Martinskirche geschrieben.
Am 29. Juni 1981 ist Pfarrer Berner in Esslingen verstorben. Seine Frau am 15. Februar 1994, ebenfalls in Esslingen.
Quellen:
Original Akten und Schriftstücke aus dem Nachlass von Pfr. Berner,Esslingen
Mündliche und schriftliche Mitteilungen von Wilhelm Berner jun.
Astrid Schulz
Der Heimatverein hatte dieses Jahr zu einem ganz besonderen Rätsel über die Ferienzeit eingeladen. Leider konnte das 500-jährige Jubiläum des Bartholomäusmarktes/Holzmarktes auf Grund der Corona-Pandemie nicht gefeiert werden. Der uralte Markt, bestehend aus Holzmarkt und Kirchweihfest heißt Bartholomäusmarkt. Mit diesem Namen ist er auch in einem Lagerbuch aus dem Jahr 1521 – also vor 500+2 Jahren – erwähnt.
Walter Conrad hatte 13 interessante Fragen zur Geschichte und den Begebenheiten rund um den Holzmarkt/Bartholomäusmarkt zusammengestellt.
Das Lösungswort unseres Jubiläumsrätsels lautete: Kirchweihfest
Von den 36 eingegangen Lösungen waren 28 richtige Antworten dabei.
Die Auslosung fand am 31.08.2013 im Museum im Alten Lehrerwohnhaus statt.
Als Preise gab es insgesamt 10 Gutscheine im Wert von 50 EUR, 30 EUR. 20 EUR und 10 EUR zu gewinnen.
Die glücklichen Gewinner der Preise 1 – 3 sind:
1. Preis: Jule Klaiber
2. Preis: Christel Behling-Merkt
3. Preis: Beate Lang
Erwähnung des Bartholomäusmarktes im Lagerbuch aus dem Jahr 1521
Die richtigen Antworten auf unsere Rätselfragen.
Frage Nr. 1
Bartholomäus ist der Namensgeber des 1521 erwähnten Marktes. Bartholomäus war
O Ein Apostel Jesu ( K )
Frage Nr. 2
Die Ersterwähnung des Marktes im Jahr 1521 enthält den Satz:
O Ist von alther also gehalten ( I )
Frage Nr. 3
Der Bartholomäusmarkt wurde von einer Marktwache beschützt. Die Marktwache wird erstmals erwähnt
O im Jahr 1521 ( R )
Frage Nr. 4
Die Ersterwähnung des Bartholomäusmarktes im Jahr 1521 regelte
O das Standgeld, das die Markthändler bezahlen mussten und die Verwendung der Einnahmen ( C )
Frage Nr. 5
Der bekannte Ilsfelder Holzmarkt entwickelte sich aus dem Bartholomäusmarkt,
O weil östlich von Ilsfeld waldreiche Gebiete liegen und in den Gemeinden westlich der Weinbau stark vertreten ist. Ilsfeld war der ideale Platz für
Holzhandel ( H )
Frage Nr. 6
Der Markt wurde einst vom Bereich um die Kirche auf das freie Feld verlegt. Heute ist dort das Schulzentrum. Die Äcker dort nannte man
O Hofäcker ( W )
Frage Nr. 7
Warum wurde der Markt zum heutigen Schulzentrum verlegt?
O weil die Händler und Käufer mit Pferdefuhrwerken kamen. Die Versorgung der Pferde mit Wasser war dort besser möglich ( E )
Frage Nr. 8
Im Jahr 1616 wurde schon im August auf dem Bartholomäusmarkt neuer Wein ausgeschenkt. Den Wein lieferte
O der herrschaftliche Verwalter aus Mundelsheim ( I )
Frage Nr. 9
Ilsfelder Wirte konnten beim Markt Speisen und Getränke anbieten. Im Jahr 1843 erhielten dazu die Erlaubnis
O neun Wirte ( H )
Frage Nr. 10
Ein für Ilsfeld wichtiger Mann lernte seine Frau auf dem Holzmarkt kennen. Die Hochzeit fand 1843 statt. Wer war dieser Mann?
O Rudolf Vollmöller, Kaufmann (1818-1868) ( F )
Frage Nr. 11
Wann fand der Markt nach dem II. Weltkrieg erstmals wieder statt?
O 1946 – im ersten Jahr nach Ende des Krieges ( E )
Frage Nr. 12
Den Antrag zur Genehmigung des ersten Marktes nach dem II. Weltkrieg stellte
O der Apotheker Frank als (stellvertretender) Bürgermeister ( S )
Frage Nr. 13
Im Jahr 1972 fand auf dem Holzmarktstoppelfeld eine „Holz- und Stoppelfeldolympiade“ statt. In welchen Disziplinen fanden Wettkämpfe statt?
O Zuberwettlauf, Wettdreschen und Stelzenwettlauf ( T )
Mit unserem Rätsel wollten wir das Interesse an der Geschichte des Ilsfelder Holzmarktes wecken. Wer sich dafür interessiert und weitere Hintergrundinformationen nachlesen möchte, dem empfehlen
wir das Buch :
„Vom Bartholomäusmarkt zum Holzmarkt mit Kirchweihe und Krämermarkt in Ilsfeld: Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart“, das der Heimatverein herausgegen hat und über den Heimatverein, Email-Adresse „heimatverein.ilsfeld@web.de“ bezogen werden kann.
Die Vorstandschaft
Der Heimatverein lädt Sie dieses Jahr zu einem ganz besonderen Rätsel über die Ferienzeit ein. Leider konnte das 500 jährige Jubiläum des Bartholomäusmarktes/Holzmarktes auf Grund der Corona-Pandemie nicht gefeiert werden, aber dieses Jahr wird es, nach dieser Zwangspause wieder einen Holzmarkt geben. Der uralte Markt, bestehend aus Holzmarkt und Kirchweihfest heißt Bartholomäusmarkt. Mit diesem Namen ist er auch in einem Lagerbuch aus dem Jahr 1521 – also vor 500+2 Jahren – erwähnt.
Walter Conrad hat 13 interessante Fragen zur Geschichte und den Begebenheiten rund um den Holzmarkt/Bartholomäusmarkt zusammengestellt.
Mit unseren Rätselfragen wollen wir Sie dazu ermuntern, auf Spurensuche zu gehen.
Hilfestellung für die Beantwortung der Fragen kann Ihnen das Buch: „Vom Bartholomäusmarkt zum Holzmarkt mit Kirchweihe und Krämermarkt in Ilsfeld: Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart“, geben das vom Heimatverein herausgegeben wurde.
Noch haben Sie die Chance an unserem Jubiläumsrätsel teilzunehmen.
Einsendeschluss ist Mittwoch, der 30.08.2023
Mitmachen lohnt sich, denn wir verlosen insgesamt 10 Gutscheine im Wert von 50 EUR, 30 EUR. 20 EUR und 10 EUR. Die Gewinner werden per Los ermittelt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Hier haben wir nochmals alle Fragen zusammengestellt.
Hinter jeder Frage stehen 3 Lösungsvorschläge, eine davon ist richtig. Hinter dem Lösungsvorschlag finden Sie einen Buchstaben in Klammern.
Tragen Sie den Buchstaben der richtigen Lösung in das unten abgedruckte Lösungsfeld ein und Sie haben es geschafft.
Das Lösungswort senden Sie entweder per E-Mail an die Adresse des Heimatvereins (heimatverein.ilsfeld@web.de) oder Sie schneiden das Lösungswort mit Angabe ihrer Adresse am Ende aus und werfen es in den Briefkasten des Heimatvereins in Ilsfeld, Charlottenstr. 7 (neben der Polizei).
Erwähnung des Bartholomäusmarktes im Lagerbuch aus dem Jahr 1521
Frage Nr. 1
Bartholomäus ist der Namensgeber des 1521 erwähnten Marktes. Bartholomäus war
O Graf von Württemberg ( H )
O Ein Apostel Jesu ( K )
O Ortsherr in Ilsfeld ( B )
Frage Nr. 2
Die Ersterwähnung des Marktes im Jahr 1521 enthält den Satz:
O Der Bartholomäusmarkt findet jedes Jahr statt ( O )
O Der Ortsvorsteher eröffnet den Bartholomäusmarkt ( A )
O Ist von alther also gehalten ( I )
Frage Nr. 3
Der Bartholomäusmarkt wurde von einer Marktwache beschützt. Die Marktwache wird erstmals erwähnt
O im Jahr 1521 ( R )
O nach Ausbruch des 30-jährigen Kriegs im Jahr 1618 ( L )
O nach dem Einfall eines französischen Heers im Schozachtal 1693 ( S )
Frage Nr. 4
Die Ersterwähnung des Bartholomäusmarktes im Jahr 1521 regelte
O den Anfang und das Ende des Marktes ( Z )
O die Preise für Speisen und Getränke ( T )
O das Standgeld, das die Markthändler bezahlen mussten und die Verwendung der Einnahmen ( C )
Frage Nr. 5
Der bekannte Ilsfelder Holzmarkt entwickelte sich aus dem Bartholomäusmarkt,
O weil die Gemeinde großen Waldbesitz hatte und die Einnahmen aus dem Verkauf von Holz brauchte ( M )
O weil es in Ilsfeld an der Schozach ein großes Sägewerk gab ( N )
O weil östlich von Ilsfeld waldreiche Gebiete liegen und in den Gemeinden westlich der Weinbau stark vertreten ist. Ilsfeld war der ideale Platz für
Holzhandel ( H )
Frage Nr. 6
Der Markt wurde einst vom Bereich um die Kirche auf das freie Feld verlegt. Heute ist dort das Schulzentrum. Die Äcker dort nannte man
O Marktäcker ( A )
O Linsenbrunnenäcker ( S )
O Hofäcker ( W )
Frage Nr. 7
Warum wurde der Markt zum heutigen Schulzentrum verlegt?
O weil der Lärm und die Ausschweifungen bei der Kirche unerwünscht waren ( R )
O weil die Händler und Käufer mit Pferdefuhrwerken kamen. Die Versorgung der Pferde mit Wasser war dort besser möglich ( E )
O weil für den Vergnügungspark mit dem ersten Kinderkarussell mehr Platz vorhanden war ( A )
Frage Nr. 8
Im Jahr 1616 wurde schon im August auf dem Bartholomäusmarkt neuer Wein ausgeschenkt. Den Wein lieferte
O der herrschaftliche Verwalter aus Mundelsheim ( I )
O einige Helfenberger Weinbauern ( C )
O das Weingut Sturmfeder in Schozach ( K )
Frage Nr. 9
Ilsfelder Wirte konnten beim Markt Speisen und Getränke anbieten. Im Jahr 1843 erhielten dazu die Erlaubnis
O drei Wirte ( T )
O neun Wirte ( H )
O vierzehn Wirte ( G )
Frage Nr. 10
Ein für Ilsfeld wichtiger Mann lernte seine Frau auf dem Holzmarkt kennen. Die Hochzeit fand 1843 statt. Wer war dieser Mann?
O Rudolf Vollmöller, Kaufmann (1818-1868) ( F )
O Fürchtegott Eberle (1825-1898), Bürgermeister in Ilsfeld
von 1850-1892 ( V )
O Ferdinand von Steinbeis (1807-1893), Wirtschaftspionier von Württemberg ( B )
Frage Nr. 11
Wann fand der Markt nach dem II. Weltkrieg erstmals wieder statt?
O 1948 – nach der Währungsreform, als die Leute wieder
etwas Geld hatten ( K )
O 1946 – im ersten Jahr nach Ende des Krieges ( E )
O 1952 – im Zusammenhang mit der 850-Jahr-Feier der Gemeinde und der
Heimatwoche ( I )
Frage Nr. 12
Den Antrag zur Genehmigung des ersten Marktes nach dem II. Weltkrieg stellte
O der Apotheker Frank als (stellvertretender) Bürgermeister ( S )
O der Gemeindepfleger August Lauterwasser ( C )
O der Gemeinderat ( E )
Frage Nr. 13
Im Jahr 1972 fand auf dem Holzmarktstoppelfeld eine „Holz- und Stoppelfeldolympiade“ statt. In welchen Disziplinen fanden Wettkämpfe statt?
O Hasenlauf, Wettpflügen und Volkstanz ( M )
O Zuberwettlauf, Wettdreschen und Stelzenwettlauf ( T )
O Wettsägen, Seilziehen und Schubkarrenrennen ( R )
Viel Erfolg wünscht
Die Vorstandschaft
Ilsfelder Nachrichten Ausgaben Nr. 12-15 vom 23.03. - 13.04.2023
April 1994 – buntbemalte Eier hängen an dem zuvor eher trist wirkenden Brunnen an der Ilsfelder Planmauer und lassen diesen zu einem Schmuckstück werden. Doch wie kam es dazu, dass vor 29 Jahren zum ersten Mal hier am Ort ein Osterbrunnen geschmückt wurde.
Die Initiatorin war Leopoldine Fohmann, Lehrerin an der Ilsfelder Grundschule. In einem Gespräch erzählt sie, dass sie früher regelmäßig in den Osterferien mit ihrem Mann den Urlaub in die Fränkische Schweiz verbrachten, in einem Gebiet, das etwa durch die Städte Bamberg, Bayreuth, Forchheim und Pegnitz begrenzt wird.
Leopoldine Fohmann bei der Eröffnung
des Osterbrunnens 2023
Ihr Mann war passionierter Fossiliensammler. Sie allerdings hatte nur Augen für die geschmückten Osterbrunnen, die in dieser Gegend überall vorzufinden waren. Sie war so fasziniert davon, dass sie das Brauchtum zu erkunden begann.
Dabei erfuhr sie, dass der Brauch mit dem geologischen Aufbau der Gegend in Zusammenhang stand. Auf den Höhen versickert das Wasser sehr schnell. Dadurch kam es früher im Sommer nicht selten zu akutem Wassermangel. Dann musste das Trinkwasser aus weiter talwärts gelegenen Quellen mühsam herangeschafft werden. Diese kostbaren Wasserquellen wurden jährlich am Gründonnerstag geputzt. Zum Zeichen, dass die Arbeit abgeschlossen war, wurde ein mit bunten Bändern geschmücktes Tannenbäumchen aufgestellt.
Mit dem Bau der Wasserleitungen erübrigten sich diese Maßnahmen. Trinkwasser war jederzeit bequem verfügbar.
Das Brauchtum geriet für einige Zeit in Vergessenheit und lebte erst wieder auf, als der Fremdenverkehr die abgelegenen Dörfer erfasste. Die Dorfbrunnen wurden herausgeputzt und entwickelten sich bald zu kleinen Attraktionen für die Touristen. Ein edler Wettstreit begann. Der Schmuck wurde immer prunkvoller. Bunte Eier, Reisiggirlanden und kunstvolle Kronen kamen dazu. Die geschmückten Brunnen hielten auch in den Dörfern im Tal Einzug.
Im Jahr 1994 war es dann soweit. Frau Fohmann ließ sich auf das Abenteuer ein und wagte den Schritt, den Brauch des Osterbrunnens aus der Fränkischen Schweiz in ihren Heimatort Ilsfeld zu übernehmen. Ilsfeld kannte zu dieser Zeit noch keinen Wassermangel und war auch kein Ort an dem sich viele Touristen aufhielten, aber Ilsfeld hatte einen Brunnen. Zum damaligen Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, ob die Ilsfelder Bürger von der Umsetzung dieses Brauches zu begeistern waren, so berichtet sie.
Frau Fohmann, die zu diesem Zeitpunkt Erstklässler unterrichtete, unterbreitete ihre Idee den Kindern und den Eltern ihrer Klasse. Zu ihrer großen Überraschung waren von der Idee alle begeistert und wollten bei dieser Aktion mitmachen. Denn um dieses Projekt des Osterbrunnenschmückens umzusetzen, musste rechtzeitig begonnen werden. Nach ersten Fohmannschen Berechnungen aus dem Jahr 1994 wurden mindestens um die 800 Eier benötigt, das bedeutete die Eltern und Kinder der Grundschulklassen mussten im Vorfeld rechtzeitig damit beginnen Eier auszublasen und diese auch sicher bis zur Bemalung aufbewahren.
Wie groß die Begeisterung war, stellte Frau Fohmann erst fest, als sie zum Bemalen der Ostereier einlud. Denn zum Bemalen der Eier erschienen nicht nur die Kinder und Eltern, selbst Omas fanden sich ein.
Grundschüler beim Ostereierbemalen im Klassenzimmer
An mehreren Nachmittagen, außerhalb der Schulzeit, wurde im Klassenzimmer der Erstklässler mit dem Bemalen begonnen und das Klassenzimmer verwandelte sich in ein Künstleratelier. Wie sich herausstellte, fehlte es den kleinen und großen Künstlern nicht an Kreativität, denn die Eier wurden nicht nur einfarbig bemalt, zahlreiche Eier wurden mit wunderschönen Ornamenten verziert. Jeder durfte seine Fantasie frei walten lassen und dabei zeigte sich, wie kreativ Kinder sein können. Die Farben, man benötigte wetterfeste Acrylfarben, wurden vom Malerbetrieb Hack gestiftet.
Für die Aufhängung benötigte man einen festen Bindfaden und Streichhölzer. Die Streichhölzer wurden in zwei Stücke geteilt, der Faden daran befestigt und durch die Öffnung des Ostereis gesteckt. Die Bindfäden hatten unterschiedliche Längen, damit man sie zu Gruppen und Ketten zusammenbinden konnte.
Die nächste Herausforderung bestand nun darin, Girlanden aus Buchs zu binden. Buchsbäume am Ort mussten gesucht und der Buchs geschnitten werden. Diese Aufgabe konnte jedoch nicht von den Schülern übernommen werden, herfür bedurfte es fachkundiger Ilsfelder, die diese Aufgabe übernehmen konnten. Aber auch dieses Hindernis wurde bewältigt. Im Jahr 1995 wurden 7 Säcke Buchs verarbeitet und daraus 25 m Girlanden und eine Krone gebunden.
L. Fohmann beim Buchsschneiden
Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, wurde ein Termin, vor Beginn der Osterferien, für das Brunnenschmücken festgelegt. In den ersten Jahren waren neben den Eltern und weiteren Aktiven auch die Schüler der Grundschulklassen mit viel Begeisterung und Engagement beim Schmücken dabei. Zuvor hatte Frau Fohmann einen genauen Konstruktionsplan entworfen, in dem festgelegt war, an welchen Stellen wieviel Eierketten, Eierzwillinge, Girlanden und die Krone aufzuhängen sind.
Später übernahmen das Schmücken die Erwachsenen, da es auf Grund des hohen Verkehrsaufkommens in der König-Wilhelm-Straße für die Kinder zu gefährlich erschien.